Die adsorptive Reinigung

Im Abwasser sind nach der mechanischen, biologischen und chemischen Abwasserreinigung noch verschie­dene Spurenstoffe sowie Bakterien enthalten. Durch die adsorptive Reinigungsstufe wird ein Großteil dieser Spurenstoffe sowie ein Teil der Bakterien zurückgehalten. Über den Überschussschlammabzug werden diese dann der Verbrennung zugeführt und nachhaltig beseitigt. Bei den Spurenstoffen handelt es sich um Arzneimittelrückstände, Röntgenkontrastmittel, Hormone, Biozide, Korrosionsschutzmittel, Desinfektionsmittel, Pflanzenschutzmittel und biologisch schwer abbaubare Verbindungen. Sie nehmen unter anderem durch moderne medizinische Behandlungen zu, daher wurde eine weitere Reinigungsstufe nötig.

In der adsorptiven Reinigungsstufe wird dem Abwasser ein Adsorber, bestehend aus Aktivkohlepartikel, zugegeben. An dessen sehr großer Oberfläche bleiben die Spurenstoffe haften. Über die Sedimentation und Filtration werden die Aktivkohlepartikel wieder aus dem Abwasser entfernt und mit der Aktivkohle auch ein Großteil der Spurenstoffe.

 

01 Kontaktreatkor

Illustration Kontaktreaktor

Das mechanisch und biolo­gisch gereinigte Abwasser fließt in den Kontaktreaktor. Im Kontakt­reaktor wird dem Abwasser Pulveraktivkohle zudosiert und mit dem Abwasser intensiv ver­mischt. Arzneimittel, Chemikalien, Hormone usw. lagern sich an die Aktiv­kohle an (adsorbiert).

02 Sedimentationsbecken

Illustration Sedimentationsbecken

Um eine bessere Sedimentation der feinen Aktivkohle­ zu erreichen, werden Aluminiumsalze und Polymere als Fällmittel und Flockungshilfsmittel zugegeben. Der im Sedimentationsbecken abgesetzte Aktivkohleschlamm wird zur Mehrfach­beladung als Rücklaufkohle wieder in die erste Kaskade des Kontaktreaktors zurückgeführt und nochmals als Adsorber genutzt.

Aus der Adsorptionsstufe wird die Überschusskohle nun in die biologische Stufe transportiert. Mit dem Überschussschlamm gelangt die Aktivkohle aus der biologischen Reinigungsstufe zur Schlammbehandlung/-verwertung. Die Kohle und der Schlamm werden in der Verbrennung thermisch verwertet und die Spurenstoffe zerstört.

03 Sandfilteranlage

Illustration Sandfilteranlage

Die Pulveraktivkohle und orga­nische Restsubstanzen werden durch die Sedimentationsvorgänge vom Abwasser abge­trennt. Damit das im Klärwerk gereinigte Wasser nahezu feststofffrei wird, ist eine Filter­anlage erforderlich.

Es wird Fällmittel zugegeben, um die Partikel im Filter besser zurückhalten zu können. Das Abwasser mit Aktivkohlepartikeln und organischen Restsub­stanzen durchströmt einen Zweischichtfilter, oben Anthrazit-Kohle und un­ten Quarzsand. Das durch die Filterreinigung entstandene Schmutzwasser wird der biologischen Reinigungsstufe zugeführt. Das gereinigte Abwasser fließt jetzt in die Donau.